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Robin And The Modest: Eftychia – Limited Vinyl-Edition (Review)

Artist:

Robin And The Modest

Robin And The Modest: Eftychia – Limited Vinyl-Edition
Album:

Eftychia – Limited Vinyl-Edition

Medium: Limitiert/LP+DL-Code
Stil:

Instrumentaler Krautrock

Label: recordJet/Eigenvertrieb
Spieldauer: 34:07
Erschienen: 17.11.2017
Website: [Link]

Er ist ein Musik-Gärtner, dieser TOBI VOGEL, der als ROBIN AND THE MODEST kunterbunte Musikkräuter rein instrumentaler Art, die erstmals in den 70er-Jahren breitflächig angelegt wurden, auf seinem Musikfeld „Eftychia“ sät und reichhaltig als modernen Krautrock, der auch vor dem einen oder anderen metallischen Rundumschlag nicht haltmacht, erntet. Und alle, deren Ohren sich noch immer nach dieser faszinierenden Musik mit Suchtcharakter, weil die Kräuter bei ihnen bereits seit vielen Jahren ihre Wirkung hinterlassen haben, sehnen, dürfen mit dieser streng auf 300 Exemplare limitierten Vinyl-Scheibe endlich wieder genussvoll ihre Sucht ausleben, deren besondere Stärke auch in der breit angelegten Instrumentierung liegt, die in voller Musikblüte stehende Saxophon-Vergissmeinnicht genauso enthält wie Violinen-Stiefmütterchen.

Eigentlich ist der lustig flatternde Kraut-Vogel in erster Linie Filmmusikmacher, womit von vornherein klar ist, dass er ein Gespür für spannungsgeladene, aber auch bedrohliche oder beruhigende Klänge hat, die man allesamt auch unter „Eftychia“ von ROBIN AND THE MODEST wahrnehmen kann. Rein instrumental, wenn man von ein paar Sanges- und Sprech-Fetzen mal absieht und zu dem der Robbi-Tobbi mit seinem Krautrock-Fliewatüüt im Promo-Schreiben durch Oliver Krüdener feststellen lässt: „Jetzt bloß keine Angst kriegen, es ist das gute Instrumental-Album. Das aus den Siebzigern, als Musik sich noch Zeit nehmen durfte, eine gescheite Geschichte zu erzählen. Und so schleicht sich das Debüt von ROBIN AND THE MODEST wunderschön vielschichtig und virtuos erst in unsere Gehörgänge und dann in unsere Herzen.“
Und so pathetisch solche Worte auch klingen mögen, sie sind für „Eftychia“ durchaus zutreffend.

Recht hart-komplexe Sounds, wie bei „Koralle“, treffen bei der abwechslungsreichen LP auf verträumt-schwebende, altbekannte NEU!- und EROC-Wolkenreise-Klänge, wie bei „From Acapollo With Love“, auf denen unerwartet sogar ein deutlich an JAN GARBAREK erinnerndes Saxofon aus den Wolken auftaucht, um am Ende hinter frechen „Crop It Like It‘s Hot“-Electronic-Klängen zu verschwinden, die sicher auch dem leider viel zu früh verstorbenen Elektronik-Pionier EDGAR FROESE Freude bereiten würden, der ja bekanntlich auch nur zu gerne seine Gitarre in die kühlen TANGERINE DREAM-Synthie-Landschaften einflocht.

Doch nicht nur an seine eigenen musikalisch-kompositorischen Fähigkeiten stellt Tobi Vogel höchste Ansprüche, auch die musikalischen Gäste sind absolute Könner, wobei besonders sein Schlagzeuger Carl-Michael Grabinger, der ihn auf fast allen LP-Titeln begleitet, hervorgehoben werden muss und der sich bereits bei FREUNDESKREIS und dem HENRIK FREISCHLADER TRIO einen Namen gemacht hat. Auch Saxofonist Tim Köhler mit dem Garbarek-Feeling wurde bereits mit dem WDR Jazzpreis prämiert. Seine Beiträge auf „RUN“ und „From Acapollo With Love“ sind jedenfalls ein echter Hochgenuss.

FAZIT: „Eftychia“ von ROBIN AND THE MODEST ist ein Debüt-Album geworden, das reifer klingt als Vieles, was uns alte Profis, die sich als ehemalige, gestandene Krautrocker heutzutage verzweifelt wiederzubeleben versuchen, anzubieten haben. Ein Soundtrack für die halluzinogene Reise durch einen frisch angelegten, instrumentalen Krautrockgarten.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3632x gelesen, veröffentlicht am )

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12 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (18:28):
  • RUN (3:53)
  • Little Bird (4:27)
  • The Mountain Calling (4:30)
  • From Acapollo With Love (3:34)
  • Winterlude (2:04)
  • Seite B (15:39):
  • Eftychia (5:18)
  • Koralle (3:10)
  • Crop It Like It‘s Hot (3:14)
  • Lücken (3:57)

Besetzung:

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